Erster Praxistest für die neue MOBITURN®3
Im September 2024 hat HEGENSCHEIDT auf der Fachmesse für Schienenverkehr „Innotrans“ in Berlin mit der MOBITURN®3 die Weiterentwicklung und neueste Generation der mobilen Radsatzdrehmaschine MOBITURN® vorgestellt. Ziel der Entwicklung bestand darin, das erfolgreiche Produkt für die Zukunft noch leistungsstärker und flexibler aufzustellen. Die Maschine ist dafür vollständig überarbeitet worden.

TECHNISCHE ANPASSUNGEN
Die Radsatzeinspannung, bestehend aus dem Rollenträger, den Führungsrollen und den Niederhalteeinrichtungen ist an die Geometrie der HEGENSCHEIDT Unterflur-radsatzdrehmaschine U2000-150 angeglichen worden. Hierzu sind ein verringerter Reibrollenabstand und der Einsatz der bewährten Führungsrollen der U2000-150 hervorzuheben, mit deren Hilfe nun auch Niederflurfahrzeuge auf der MOBITURN® reprofiliert werden können. Der Einsatz bekannter Baueinheiten der Unterflurradsatzdrehmaschinen sorgt für eine Eingliederung in das bestehende Baukastensystem. Ein neues Antriebskonzept unterstützt dabei genauso, wie die Steuerung der Maschine mit Software der neuesten Generation, die ebenfalls ein umfangreiches Update erfahren hat und zukunftsweisende Möglichkeiten bietet. Der Bediener profitiert von einem neuen, aufgeräumten Arbeitsplatz mit vergrößerter Kopffreiheit und großem Sichtbereich auf die Bearbeitungsstelle, die dank neuem Beleuchtungskonzept jederzeit einsehbar ist. Seitliche Schiebetüren sorgen für einen ungehinderten Zugang des Spanbereiches, auch während die MOBITURN® zwischen den Hebeböcken des Schienenfahrzeugs steht. Eine Neuheit stellt das optionale Handhabungssystem für Niederhalter dar, mit dessen Hilfe der Bediener im Einspannvorgang des Radsatzes entlastet wird. Die optionale Zentralschmieranlage reduziert den Wartungsaufwand erheblich. Im hinteren Bereich der Maschine ist eine Umstrukturierung erfolgt, sodass die hydraulische Leistungsversorgung nun aus dem Spanbereich entfernt werden konnte. Dies ermöglicht eine verbesserte Regulierung der Betriebstemperatur, auch bei anspruchsvollen Umgebungsbedingungen, sowie eine übersichtliche Anordnung der Steuerungselemente. Ein verkürzter Achsabstand sorgt für eine einfachere und sichere Manövrierbarkeit auch auf engen Gleisbögen. Die markanteste und sofort erkennbare Neuerung der MOBITURN®3 ist jedoch das moderne und ansprechende Design der Maschine.

ERSTER PRAXISTEST
Nach der erfolgreichen Messepräsentation der Maschine hat diese eine umfangreiche Test- und Validationsphase im Werk durchlaufen, deren Abschluss mit dem Ersteinsatz im Instandhaltungswerk unseres Kunden RWE in Frechen stattfand. Im Rahmen dessen wurden die komplette Maschine und ihre Software einem Praxistest unterzogen. Zusätzlich ist der Einsatz neuer Werkzeuge erprobt worden, die den Spanbruch besser als bisher unterstützen. Das Ergebnis dazu kann sich sehen lassen, ebenso wie der neue Spänebehälter, der mit seiner einfachen Bauform nun leicht von drei Seiten entnommen werden kann. Besonders erfreulich war es, dass der Einsatz durch einen Spezialisten aus der Praxis durchgeführt worden ist, der bereits zu Beginn des Projektes wesentliche Impulse zur Weiterentwicklung mit gesetzt hat. Damit konnte „die Neue“ unter realen Bedingungen mit der vor Ort befindlichen MOBITURN®2 verglichen werden. Das Fazit dieses Vergleiches attestiert ein gelungenes Projekt dessen Ergebnis interessante Neuerungen und eine Plattform für die mobile Radsatzbearbeitung von Morgen liefert.